Feier im Café International - Tag der Unabhängigkeit und Fastenbrechen
Aber dann starteten schon die Vorbereitungen zum Festmahl. Welch eine angenehme Atmosphäre der Zusammengehörigkeit und herzlicher Freude!
Unsere Freundinnen und Freunde aus Bangladesch haben sich zudem perfekt organisiert; im Handumdrehen sind Tische und Rechauds mit den Köstlichkeiten, leckere Reisgerichte, Gemüse, gefüllte Datteln, Gemüsevariationen und Säfte aufgebaut.
Doch es ist noch nicht soweit. Erst um exakt 20.04 Uhr, zum Zeitpunkt des Sonnenuntergangs, dürfen die ersten Bissen zu sich genommen werden. Laut Überlieferung soll der Prophet mit einer Dattel das Fastenbrechen eröffnet haben.
Mit wohltönender Stimme rezitiert und singt Shafikul Islam zunächst Suren des Koran, in arabischer Sprache, gefolgt von der Übersetzung ins Bengalische. Eine sehr bewegende Zeremonie. Dann aber beginnt das Festmahl in ausgelassener Stimmung. Eine Besonderheit dabei: Besteck ist nicht nötig, die Speisen werden mit der Hand geknetet und dann in den Mund geschoben. Hier gewinnt der Ausdruck “sich die Finger nach etwas lecken“ [to lick one’s lips] seine besondere Bedeutung!
Zur Feier des Tages wird ein Gruppenfoto aufgenommen unter einem extra angefertigtem Banner, daneben die Flagge Bangladeschs.
Die rote Scheibe symbolisiert die Sonne, die über Bengalen aufgeht. Ebenso steht die Farbe Rot für das Blut der Opfer im Kampf um die Unabhängigkeit des Landes. Die Farbe Grün steht für die Üppigkeit der Felder des Landes.
Ja, der Unabhängigkeitstag ist besonderer Widerhall der Geschicke des Landes:
Nach der Spaltung Indiens, wurden Ost- und Westpakistan in einen Staat gezwängt. Der Ostteil, Bengalen, drängte auf Autonomie. Als der Konflikt beider Landesteile eskalierte, rief Sheikh Mujibur Rahman am 26. März 1971 ein unabhängiges „Land der Bengalen“ aus, welches sich schließlich nach konfliktreichen Auseinandersetzungen als bengalischer Staat “Bangladesch“ mit seiner Nationalsprache bengalisch etablierte.
In einer kurzen Rede dankt Ehrengast, Winne Simon (Integrationsagentur der Evang. Gemeinde), herzlich für die Gastfreundschaft; er gibt der Hoffnung Ausdruck, dass es zu einer kontinuierlichen und erfolgreichen Integrationsarbeit der “Ekota Bangladeschi Gemeinschaft Düren Deutschland e.V.“ kommen möge. Nur noch wenige Schritte sind bis zur endgültigen Vereinsgründung umzusetzen. Dann können Prithu Sanyal, Popi, A.M. Ersad Mia, Sayed Hasani und Jaynal Abeden mit ihren Vereinsaktiven richtig loslegen. Alle freuen sich darauf.
Leider musste das Café International um 22.00 Uhr schließen. Aber kein Problem. Alle Speisen wurden kurzerhand hinüber in den Dachverband verfrachtet in die Josef - Schregel -Straße, wo dann die Unabhängigkeit nochmal RICHTIG gefeiert wurde, mit Musik und Gedichten. Es wurden außerdem Pläne von Ekota für die weiteren Veranstaltungen (Neujahrsfeier, Zuckerfest) in diesem Jahr geschmiedet.