Migranten und Migrantenvereine als Akteure in der Bildungsarbeit

Montag, 26.11.12, Einwöchiges Frauenseminar zum Thema "Glück, Streßbewältigung, Identität"

Bericht Winne Simon

Die ganze Woche über (täglich von 9.00 – bis ca. 15.00 Uhr) erhielten die Seminarteilnehmerinnen Gelegenheit, sich über wichtige Lebensthemen auszutauschen. Als ein kleines ‘Highlight‘ folgte zum Abschluss am 01.12.12. ein Ausflug der Seminarteilnehmerinnen mit ihren Familien in den Kölner Zoo. 

Die “Grotte“ (Nebenraum des Cafe International der Evang. Gemeinde zu  Düren) bot für die Treffen einen gemütlichen Ort;  für praktische Entspannungsübungen nutzten die Frauen die Gymnastikhalle der benachbarten Familienbildungsstätte.

Auch für das leibliche Wohl war gesorgt, denn in der Lehrküche der Familienbildung wurden mittags die hungrigen Kursteilnehmerinnen von den beiden “Chefköchinnen“ Nancy Massamba und Bela Buta vom kongolesischen Verein “Les femmes des valeurs, les femmes de Jesus“  mit leckeren Speisen verwöhnt.

So war ein schöner Rahmen geschaffen: Die Referentin des Seminars, Marlene Stotko von der Evangelischen Frauenhilfe im Rheinland e.V., erarbeitete gemeinsam mit den Frauen die Themen gab ihnen Informationen und fachliche Anregungen. Wertvolle Unterstützung leistete ihr  Fatma Aksoy, die selber aktiv am Seminar teilnahm und zugleich als türkisch-deutsche Dolmetscherin fungierte. 

Was ist lebendig in uns? Wie können wir gemeinsam dafür sorgen, dass das Leben  reicher und schöner wird? Manchmal sind wir von unseren Quellen abgeschnitten, doch gibt es Wege zu unserem inneren Reichtum!

Fast jeder hat das Gefühl, zu viel Stress in seinem Leben zu haben. Stress belastet, schmälert die Lebensfreude und raubt die Zufriedenheit. Stress ist die Krankheit von heute.

Der Traum vom Glück und die Suche nach Glück und der eigenen Identität sind eng verbunden mit diesem Thema.

In der Woche bot sich den Teilnehmerinnen ausreichend Zeit, sich intensiv mit den Vorstellungen und Erwartungen an die eigene Person und den Erwartungen innerhalb der Familie und Gesellschaft auseinanderzusetzen.

Fragen wie:

Was ist Glück?
Was bedeutet Glück für mich?
Wie ist mein Leben hier in Deutschland?
Wer bin ich hier?
Was ist Stress?
Wie kann ich mit Stress besser umgehen oder ihn vermeiden?
Sind meine Träume realistisch?
Und wie kann ich meine Träume realisieren?

begleiteten die Woche.

Obwohl diese Themen viele Emotionen und intensive Diskussionen auslösten, war die Stimmung im Seminar ausgelassen und gut. Für alle war es ein Erlebnis, sich Zeit nehmen zu können und mit Hilfe von fachlichen Informationen und Anregungen eine neue Sicht auf die Themen und erste Lösungsversuche zu erarbeiten.

Praktische Übungen zur Entspannung, die eine Balance und Ausgleich sein können, wurden ausprobiert. Die Familienbildungsstätte stellte dafür eine Referentin zur Verfügung, die dort als Entspannungs- und Sporttherapeutin Kurse gibt. So konnten alle am eigenen Leib erfahren, wie wichtig und wohltuend Auszeiten sind.

Weitere Kursangebote, auch für die ganze Familie, wurden vorgestellt. In einem Rundgang führte Elmar Farber, Leiter der Familienbildungsstätte, die Seminarteilnehmerinnen durch die Räumlichkeiten und weckte Interesse für viele weitere Kursangebote der Familienbildungsstätte. 

Hier noch einige Aussagen aus der Rückschau der Woche:

  • Endlich habe ich mal Zeit für mich genommen.
  • Ich habe Mut bekommen etwas für mich zu tun. Ich möchte jetzt gerne den Führerschein machen, um nicht immer Andere fragen zu müssen.
  • Ich habe viel Deutsch gelernt
  • Hier habe ich viele nette Frauen kennengelernt.
  • Schon während dieser Woche habe ich mich verändert. Das hat sogar mein Mann schon festgestellt. Er fand es gut, dass ich hier war.
  • Es hat sich wie Urlaub angefühlt. Obwohl wir viel gearbeitet haben.
  • Ich lebe alleine und fühle mich oft einsam. Es hat so gut getan mit anderen Frauen zu arbeiten, zu essen, zu lachen.
  • Ich fühle mich jetzt stärker.
  • Die mitgegebenen Materialien werden mir auch zu Hause weiterhelfen. Danke.

Alle Frauen wünschen sich eine Fortsetzung des Seminars. Winne Simon (Integrationsagentur der Evang. Gem.) und Elmar Farber (Familienbildungsstätte) als die Organisatoren des Seminars möchten ihnen gerne wieder die Türen öffnen, falls Mittel für ein weiteres Kooperationsprojekt im nächsten Planungsjahr 2013 bewilligt werden.

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