Projekt der Entwicklungszusammenarbeit

“Bau einer Waisenstation für 150 Kinder in der Commune Maluku (Provinz Kinshasa/RD Congo)“

Bericht zum MSO - Vernetzungstreffen zum Thema “Migration und Entwicklung“

Café International,
06.11.2018 
19.00 Uhr – 21.00 Uhr
 

Bericht Winne Simon

MSO (MigrantenSelbstOrganisationen) bilden eine wichtige Brücke in ihre Herkunftsländer: Bei vielen Vereinsgründungen spielt die Bindung an das Heimatland und der tiefe Wunsch den Landsleuten zu Hause beizustehen, eine wichtige Rolle.

Doch wie können sich an “Entwicklungszusammenarbeit“ interessierte MSO effektiv einbringen? Wie kann eine echte partnerschaftliche “Hilfe zur Selbsthilfe“ initiiert und umgesetzt werden?

Winne Simon, Integrationsagentur der Evangelischen Gemeinde (Peter -  Beier Platz 1, 5349 Düren), und Sybille Haußmann, (Leiterin Amt für Schule, Bildung und Integration, Bismarckstr. 16, 52351 Düren), luden zu einem Austauschtreffen mit 10 MSO ein, um Arbeits - Ansätze in diesem Aufgabenfeld vorzustellen und hierüber in Austausch zu gelangen.

Mit “Vision Lisalisi e.V.“ nahm eine MSO am Treffen teil, deren expliziter Vereinszweck die Unterstützung notleidender Kinder, Frauen und alter Menschen in vom Bürgerkrieg heimgesuchten Gebieten in Kongo RD ist. Seit etlichen Jahren setzt sich der Verein mit Privatmitteln für die Notleidenden ein. 

In Kooperation mit der Integrationsagentur stellte der Verein, im Frühjahr 2017, erfolgreich einen von Engagement Global mit 8500,00€ bezuschussten Antrag für ein Kleinprojekt:

“Bau einer Waisenstation für 150 Kinder in der Commune Maluku (Provinz Kinshasa/DR Kongo)“

Beim Treffen berichtete Winne Simon mit einer Power Point über den Baufortschritt. Der Rohbau des Waisenhauses steht; jetzt geht es darum das Heim bezugsfähig zu machen und mit Hilfsgütern aus Deutschland zu versorgen. Ein weiterer Antrag für ein Farmprojekt, mit dem die Versorgung des Waisenhauses sichergestellt wird, liegt EG bereits vor; diesbezügliche Projektmittel sind jedoch noch nicht freigegeben.

Anhand des vorgestellten Projekts wurden auch auftretende Hindernisse verdeutlicht:

  • Verspäteter Baubeginn

Die Bauarbeiten begannen erst 5 Monate später als geplant, da sie nicht, gemäß Projektkonzeption, etappenweise finanziert und umgesetzt werden konnten (Problem der exorbitanten Landesinflation). Der Geldgeber (EG) erklärte sich bereit die Projektmittel in einer Summe auszuzahlen, so dass nach dem einmaligen Kauf des Großteils der benötigten Materialien mit dem Bau begonnen werden konnte.

  • Weitere beträchtliche Verzögerung durch die einsetzende Regenzeit.
  • mangelhafte Kommunikation zwischen Nord- und Südpartner, aufgrund der technischen Gegebenheiten: Oft ist es nicht möglich per Mobilfunk Kontakt zur Partnerorganisation aufzunehmen, da die Netzverbindungen ausfallen.

Es konnte dennoch aufgezeigt werden, dass auch schon mit bescheidenen Projektmitteln eine effektive Unterstützung geleistet werden kann.

Eine unabdingbare Voraussetzung für eine Verstetigung der Kooperation zwischen Nord- und Südpartner ist aber die strukturelle Verankerung der Entwicklungszusammenarbeit speziell auch beim Nordpartner.

Frau Haußmann skizzierte diesbezügliche Herausforderungen:  

  • Insbesondere gilt es, ein Netzwerk zu schaffen von MSO gemeinsam mit Eine – Welt – Gruppen, Unternehmen, NGO’s und kreisangehörigen Kommunen zum Erfahrungsaustausch, Wissenstransfer und zur effektiven Nutzung der Potentiale der Region für die Entwicklungszusammenarbeit.

In der nachfolgenden Diskussion wurde die Frage erörtert, welche Ideen und Unterstützungsbedarfe mit Blick auf die Entwicklungszusammenarbeit und Bildung für eine nachhaltige Entwicklung bestehen. Von den zehn teilnehmenden Vereinen wurden drei Bereiche identifiziert, in denen sie sich Unterstützung wünschen:

  1. Beratung bei der Umsetzung eigener Projekte der Entwicklungszusammenarbeit mit den Herkunftsländern.
  1. Intensivere Vernetzung und Erfahrungsaustausch auch mit anderen entwicklungspolitischen Akteuren.
  1. Unterstützung bei der Zusammenarbeit mit Schulen und Bildungseinrichtungen, um sich über die Situation in den Herkunftsländern der Vereinsmitglieder auszutauschen und zu informieren.

Weitere Vernetzungstreffen, in denen über die Einrichtung der Koordination der Entwicklungszusammenarbeit berichtet wird, sind geplant. Alle interessierten MSO sind wieder herzlich willkommen. 

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